
Technik lacht sich ins Fäustchen
In
manchen Tagen liegt einfach der Wurm drin, so auch heute, wobei es am
Ende doch noch ganz gut ausgegangen ist. Aber von Anfang an. Ich
hatte mir viel vorgenommen für heute, dass ich diverse Texte, die
ich geschrieben habe, schon mal durch eine gute Rechtschreibprüfung
jagen wollte. (Ich werde dir nicht den Namen nennen, um niemanden
schlechtzureden, doch es war ein guter anerkannter Anbieter.)
Es
fing schon damit an, dass eine einfache Anmeldung nicht klappte. Ich
wollte mich registrieren und wenn ich den Button klickte, passierte
einfach nichts. Es kam auch keine Fehlermeldung, einfach gar
nichts. Gut, kenne ich schon. Manchmal hat mein Browser seine
Tücken, einfach den Browser wechseln und gut ist. Mit der Anmeldung
über meine Zweitwahl ging das dann auch ganz gut. Zumindest konnte
ich ein Abo abschließen und danach direkt loslegen.
Dann der
nächste Schock, die Details, wie viel Zeichen ich pro Monat hatte,
waren etwas irreführend formuliert (oder vielleicht habe ich auch
was falsch verstanden, kann absolut passieren). Es war also viel
weniger Kapazität fürs Texteprüfen, als ich mir gewünscht hätte.
Nach dem ersten Schreck, einfach weitergemacht, genau so viel Text
nur eingefügt, wie von dem Programm offiziell unterstützt wurde und
erwartungsvoll den Prüfen-Button geklickt.
Und alles wurde rot.
Keine Fehlermeldung, kein weiteres Laden, es war einfach alles
rot eingefärbt und keinerlei Fehlerprüfung fand statt. Gut, man
denkt ja mit, also habe ich abschnittweise Text entfernt, bis
wirklich nur noch ganz wenig drinstand, was selbst eine kostenlose
Prüfung normalerweise schon schafft. Wieder nichts. Zwar wurde mir
von meinen monatlichen Anfragen schon eine abgezogen, aber der Text
wurde nicht bearbeitet (also auch kein yeah, alles richtig
Bestätigung, es passierte einfach gar nichts).
Dann schon langsam
echt etwas genervt nochmal alles ausgeschnitten, neuen, nur kleinen
Text eingefügt und erneut prüfen geklickt. Nach einigen Sekunden
rödeln (obwohl mein Internet voll da war) hat er dann
dankenswerterweise tatsächlich mal den Text überprüft, aber mir
gleich mal die nächste Anfrage von meinen monatlich verfügbaren
abgezogen.
Offenbar ist die Zeichenangabe, die er maximal
verarbeiten kann, nicht korrekt. Mit etwas Herumprobieren fand ich
jetzt auch die richtige Menge Text heraus, die das Programm
verarbeiten kann, ohne sich selbst zu strangulieren. Doch dann der
nächste Witz. Die Rechtschreibprüfung verhält sich ein bisschen
wie ein Debugger. Ich weiß nicht, ob du schon mal deine Nase ins
Programmieren reingesteckt hast?
Wenn du mithilfe eines Programms
feststellen willst, wo denn nun genau der Fehler liegt. Meistens
kriegst du eine kryptische Fehlermeldung, die du als normaler
Anwender gar nicht verstehst (gut, das Problem hat die
Rechtschreibprüfung nicht, weil sie freundliche Fehlermeldungen
gleich mal ganz eingespart hat).
Und der andere Punkt ist, dass du
Hinweise bekommst wie: Fehler in Zeile 103. Dann guckst du in
besagter Zeile und es ist nie Zeile 103. Es ist immer schon einige
Zeilen davor, wo der eigentliche Fehler aufgetreten ist und in
besagter Zeile 103 wird dann höchstens die Auswirkung des Fehlers
final abgefangen.
Lange Rede, kurzer Sinn: Genau so arbeitet meine
Rechtschreibprüfung. Sie unterstreicht die vermeintlich bedenklichen
Worte, doch der eigentliche Fehler war immer einige Worte vorher und
ich muss dann gucken, was das gute Stück jetzt eigentlich korrigiert
hat. Erwähnte ich, dass es zumindest, wenn man erst mal damit
klarkommt, eine sehr kompetente RS-Prüfung ist und ich dafür Geld
bezahle?
Der Tag lief nicht so schlecht, wie man meinen könnte.
Ich war trotzdem sehr produktiv, kam weiter mit meinem Buch (Andrade
– charaktergetriebene Romantasy & Urban Fantasy, schau auch hier)
und allem, was so drumherum ansteht. Aber Tage wie dieser
bestärken mich darin, wie schwierig es ist, eine klare
Zeiteinschätzung abzugeben.
Ich könnte
mir vorstellen, Andrade, das reine Manuskript, im November noch
abzuschließen.
Ich könnte
mir vorstellen, alles Technische drumherum wie Lektorat,
Epub-Formatierung, Cover – all das im Dezember abzuschließen,
damit du pünktlich zu Weihnachten noch den 1. Band meiner Romantasy-
& Urban Fantasy-Reihe lesen kannst.
Könnte.
Doch
Tage wie dieser werfen auch ein wenig zurück. Ich bin zufrieden und
motiviert, mehr denn je. Aber ich stelle eben auch fest, dass ich in
der Realität viel weniger geschafft habe, als ich mir für heute
vorgestellt habe. Selbst mit Schätzungen und Pufferzeit kann eben
immer so etwas wie heute passieren. Dass die Technik mich einfach
auslacht und ich zwar eine Lösung finde, aber diese mit deutlichem
Zeitverlust bezahle.
Doch ich bin sicher, du freust dich auch
genauso mit mir, selbst wenn Andrade erst im neuen Jahr in ihre Welt
einlädt. Und mal ehrlich. Was gibt es Besseres, als das neue Jahr
mit einem guten Buch zu starten?
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Diana