
Warum ich keine Ahnung habe, was ich hier eigentlich tue
Natürlich
darfst du den Titel mit einem kleinen Augenzwinkern verstehen und
doch ist auch ganz schön was dran. Ich bin Pantser vom Schreibstil.
Das bedeutet, dass ich mir vor dem Buchschreiben keinen hübschen
Plan mit Szenenabfolge und Spannungsbogen bastle. Ich plotte nicht.
Ich folge rein meiner Eingebung.
Auf der einen Seite kann das
bedeuten, dass zusammen mit der Überzeugung mein Buch zu schreiben
(Andrade, Romantasy Urban Fantasy, schau gern auch hier),
gleichzeitig ein Eindruck kam, wer Andrade ist, wie grob ihre Reise
aussehen könnte
und wer noch mit von der Partie ist.
Auf der anderen Seite sitze
ich manchmal da, bin an Punkt A, will nach Punkt B, der mir grob
bewusst ist, und habe keine Ahnung, wie ich da hin kommen werde. Ich
sehe meistens erst beim Schreiben, was Andrade gerade bewegt und in
welche nächste Szene sie sich bewegt. Meine Hände (und vermutlich
meine Intuition) tun das einfach von Moment zu Moment, von Satz zu
Satz.
Ich sitze selber teilweise baff da und denke: Das hast du
gerade geschrieben?
(Verstehe mich richtig, ich mag, was ich
schreibe. Es wäre auch seltsam, das eigene Buch nicht zu
mögen.)
Aber was ich damit wirklich meine, ist: Wo zum Henker kam
das denn her? Du kannst mich 5 Minuten vor dem Schreiben fragen, wie
das nächste Kapitel beginnt oder was in der Szene so passiert, und
ich weiß es wirklich nicht. Bis ich es plötzlich doch weiß,
nachdem ich es geschrieben habe.
Klingt verrückt oder?
Das
Schwierigste an diesem Stil, nein die 2 schwierigsten Dinge an diesem
Stil sind einmal natürlich die Zweifel. Wenn du keine Ahnung hast,
wie die nächste Szene aussieht oder was die große Haupthandlung ist
oder was das epische Finale sein könnte, woher willst du dann
eigentlich wissen, dass da wirklich ein ganzes Buch rauskommt?
Die
Antwort ist, du weißt es einfach. Ich weiß es einfach. Ohne jede
Szene vorher zu kennen und ohne dass ich es auch nur in klaren
Gedanken ausdrücken könnte, ist da dieses Gefühl. Das Gefühl für
das Potenzial der Idee. Eine Ahnung, wie umfangreich der Schatz sein
könnte, den ich mit jedem Satz und jedem weiteren Moment
ausgrabe.
Die 2. Schwierigkeit ist die Versuchung, wie ein
normaler Plotter zu reagieren. Nicht, dass ich einen gigantischen
Plan aufschreiben will. Doch da ist eben immer dieser innere
Kritiker, der mit über die Schulter schaut und mir Dinge zuflüstert.
Dinge wie: Ist das jetzt wirklich gut? Sollte ich nicht einen Rahmen
bauen und dann innerhalb dieses Rahmens mich austoben? Oder wie sieht
es in den Momenten aus, wo du als Autor/in mit irgendwelchen Regeln
brichst?
Glaubst du wirklich, es besser zu wissen als andere? Kann
etwas vermeintlich Unlogisches, nur weil du es eben gefühlt und
spontan als Idee bekommen hast, wirklich besser sein als ein sauber
ausgearbeiteter Plot? Doch ich bin kein Plotter. War ich nie,
werde ich nie sein. Mein damaliges Buch habe ich noch "geplottet"
und rückblickend ist es so eindeutig, dass ich schon damals Pantser
war.
Plotten fühlt sich einfach sicherer, strukturierter, planbarer
an. Doch was mich betrifft, war es auch steifer, konstruierter und
nicht annähernd so begeisternd. Das sind die 2 Seiten, die mir
täglich begegnen. Schreibst du das jetzt wirklich, nur weil du in
deinem Kopf eine Szene gesehen hast, wie Andrade heiße Schokolade
trinkt?
Versus schreiben ohne nachzudenken, tippen, bis die Finger
abfallen und völlig berauscht feststellen, was da einfach so aus dem
Nichts aus mir herausgeflossen ist als Geschichte. Als
Fortsetzung von Andrades Geschichte.
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Diana